(Auszug aus der Diplomarbeit des Herrn Pfarrers Msgr.Ehrenkons.Rat OStR Prof.Mag.Otto Hörist)
Über die geschichtlich-religiösen Vorgänge im Zeitalter der Reformation und der Gegenreformation in der Pfarre Kemeten sind wir schlecht unterrichtet, weil leider keine Urkunden vorhanden sind. Nachweisbar ist nur die Tätigkeit des Prädikanten Wolfgang Schindler von 1618 bis 1629 in der Kirchengemeinde und einzelner evangelischer Lehrer ab 1838. In der Zeit zwischen 1630 und 1663 dürfte Kemeten wieder katholisch geworden sein. Mit dem Eintritt in die Zeit von der Urkunden vorhanden sind, waren drei Gemeinden – Wolfau , Kemeten und Allhau - zu einer Pfarre vereinigt. Der Sitz der Pfarre war Wolfau. 1731 hat man begonnen, eine Filialkirche aus Holz zu bauen. 1788 wurde Kemeten im Zuge der Neuordnung der Pfarren an Litzelsdorf angeschlossen. Nachdem 1797 die alte Kirche in Kemeten abgebrochen und eine neue Kirche gebaut worden und 1805 auch ein eigenes Pfarrhaus entstanden war, trachtete die Gemeinde danach, selbständig zu werden, was 1808 durch die Gründung einer neuen Pfarre auch gelang. Damit war auch Kemeten wieder wie im Mittelalter eine selbständige Pfarre. Mit der Hebung des Ortes Kemeten zum Pfarrsitz kam so richtig Leben in die Gemeinde. Die Ruhe einer Filiale war vorbei. Nun kam der Pfarrer nicht mehr nur alle vier Wochen zum Gottesdienst an Sonntagen in den Ort. Der Pfarrer war selber da und wohnte auch in der Gemeinde. Weil aber auch jede niedrige staatliche Behörde fehlte und alles sich in der Pfarrkanzlei abspielte, was heute durch die Gemeindeämter erledigt wird, so war der Pfarrsitz doch eine merkliche Begünstigung für die Gemeinde. Der Ort wurde schlechthin ein kleiner Mittelpunkt nicht nur des religiösen, sondern auch des geschäftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens.